Am 28.12.2019 bewertet mit Mangelhaft

Von unserer standesamtlichen Trauung in Bad Liebenstein waren wir insgesamt sehr enttäuscht. Nach einem freundlichen, gelösten ersten Telefonat mit der Standesbeamtin haben wir entschieden, uns hier trauen zu lassen. Da man unsere Kontaktdaten nicht notiert hatte, wurden wir nicht über den krankheitsbedingten Entfall des vereinbarten Vorgesprächstermins informiert und lasen das auf einem Zettel vor dem Amtszimmer. Das war sehr ärgerlich, da wir etwa zwei Stunden Anfahrt hatten, was bekannt war. Beim nachgeholten Vorgespräch wurden lediglich Formalia abgefragt, die man am Telefon hätte klären können. (Natürlich ist ein Vorgespräch vorgesehen und wir wollten es auch führen, nur hätten wir es gerne inhaltlich lohnender gestaltet.) Unserer Bitte, die Traurede etwas genauer vorzubesprechen wurde nicht nachgekommen mit dem Hinweis, wir sollen uns überraschen lassen. Das Einsenden unserer Traulieder auf eine USB Stick wurde nicht akzeptiert, da niemand im Amt in der Lage oder zuständig war, diese in ein Format (CD?) umzuwandeln, das an der Location auf Grund der veralteten Technik abspielbar war. Die von uns daraufhin extra gebrannte CD entsprach leider auch nicht den technischen Gegebenheiten vor Ort, wie wir am Tag unserer Trauung erfuhren. Die Trauung selbst war für uns ohne besondere Atmosphäre. Das überraschte uns selbst, da man an einem solchen Tag in einer so positiven Stimmung ist, dass kleine Pannen eigentlich nicht auffallen. Hier häuften sich leider die unangenehmen Erfahrungen. Meine Schwester wurde harsch zurechtgewiesen, als sie vorzeitig Deko im nicht besetzten Trauzimmer platzieren wollte. Beim Einmarsch war unklar, wann wir eintreten durften, die Gäste waren irritiert und wussten nicht, ob sie aufstehen sollten usw., plötzlich saßen wir schon. Unsere Trauzeugen durften nicht neben uns sitzen – Platz wäre genug gewesen. Das Zwischenmusikstück funktionierte nicht. Ein technischer Defekt kann passieren, doch der Umgang damit ruinierte die Trauzeremonie endgültig. Wir warteten im Stummen mehrere Minuten, dann musste mein Trauzeuge die Musik in Gang setzen. Die Standesbeamtin entschied, einfach während der Musik mit der Rede fortzufahren, vermutlich um Zeit reinzuholen. Die Rede war für die meisten Gäste akustisch nicht zu verstehen. Nach unserer Hochzeit sagten viele Gäste ungefragt, dass wir eine sehr schöne Feier hatten, „aber die Trauung selbst…“ und dann begann das betretene Schweigen, Achselzucken oder „Beileidsbekundungen“. Es gab niemanden unter den Gästen, der die Zeremonie als „schön“ oder sonst positiv empfand. Im Nachgang stellte sich heraus, dass ein Formfehler auf den Eheurkunden war, so dass diese nochmal zugesandt wurden. Nicht weiter problematisch im Vergleich zu den anderen Malheuren. Die Eheurkunde mehrfach für uns auszustellen war auch unerwünscht, erst auf hartnäckiges Nachhaken und Barzahlung am Trautag erhielten wir Duplikate, die dann wegen des Formfehlers später auch ersetzt mussten. Wir ärgern uns sehr, dass wir für DIESE 20-minütige Trauung und das ganze Drumherum, in dem wir uns als Dienstleister des Standesamtes vorkamen, ca. 450,-€ gezahlt haben. Wenn möglich wählen Sie ein anderes Standesamt!!!