Artikel vom 16.02.2015

Ein alter Brauch, neu interpretiert: der Junggesellen-Abschied



Bevorzugt an Wochenenden ziehen sie durch die Innenstädte: uniform gekleidete Grüppchen, die unbeteiligte Passanten zur Mitwirkung an kleinen Spielen auffordern. Und jeder Angesprochene weiß, dass es sich hier um einen Junggesellen- bzw. Junggesellinnen-Abschied handelt. Doch woher rührt dieser Brauch eigentlich?

Antikes Vorbild
Was heute in meist ausgelassener Stimmung gefeiert wird, hat seinen Ursprung in der Blütezeit einer antiken Hochkultur: Schon im alten Griechenland war es Brauch, heiratswillige Männer mit einem Fest aus dem Junggesellen-Stand zu verabschieden. Dabei wurde der zukünftige Ehemann von der Familie seiner Braut auf allerlei Proben gestellt. Als Ausrichter, Teilnehmer und Gäste der Feier waren allerdings nur Männer zugelassen. Frauen waren dazu angehalten, sich mit den Vorbereitungen der eigentlichen Hochzeit zu beschäftigen.

Kulturelle Variationen
Auf dieser Absicht basieren auch die Junggesellen-Abschiede zahlreicher Naturvölker: Hier wird der Bräutigam durch Rituale wie Fruchtbarkeitstänze, Weissagungen oder das Piercen bzw. Tätowieren bestimmter Körperstellen auf die Vermählungs-Zeremonie vorbereitet. In anderen Kulturen wird dieser Ablauf durch das Schneiden des Haupthaares, das Stutzen des Bartes oder das Anpassen der Hochzeits-Kleidung variiert.

Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss
Aus jener Tradition entwickelte sich im englischsprachigen Raum die bis heute gepflegte Form des Junggesellen-Abschieds: Hierbei wird der zukünftige Ehemann von Freunden und Verwandten animiert, seinen verloren gehenden Status noch einmal ordentlich auszunutzen. Dementsprechend beinhaltet die für ihn ausgerichtete Feier alles, was einem Mann - angeblich - Freude bereitet, ihm durch die Hochzeit aber bald verwehrt sein wird. Die Bandbreite reicht von ausufernden Trinkgelagen über einen Besuch des Lieblingssportvereins bis zu Aufenthalten in zwielichtigen Etablissements. Häufig ist der Bräutigam dazu angehalten, sich diese Annehmlichkeiten zu verdienen. Zu diesem Zweck muss er absurde Aufgaben lösen oder peinliche Situationen bewältigen.

Kein rein männliches Phänomen
Als emanzipiertes Pendant zum klassischen Junggesellen-Abschied haben sich Feiern durchgesetzt, bei denen die Braut im Mittelpunkt steht: Während ihr zukünftiger Mann mit seinesgleichen loszieht, lässt sie sich von langjährigen Freundinnen bespaßen. Üblicherweise sind sie es, die den Abend gestalten - und dabei zeigen, wie gut sie die Braut bzw. deren Vorlieben wirklich kennen.

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