Artikel vom 28.01.2020
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Die standesamtliche Hochzeit


In Deutschland muss jede Ehe standesamtlich geschlossen werden. Dagegen ist die kirchliche Trauung nicht verpflichtend, viele Paar verzichten auch ganz darauf. Die Hochzeit auf dem Standesamt bedarf einiger Vorbereitung: Zunächst muss die geplante Eheschließung am Standesamt des Wohnsitzes angemeldet werden, danach ist das Paar frei, auf einem Standesamt seiner Wahl überall in Deutschland zu heiraten. Das Standesamt hat die Aufgabe, die Ehefähigkeit der Brautleute zu überprüfen. Deswegen empfiehlt es sich, dass beide Partner zur Anmeldung erscheinen, damit wichtige Fragen im persönlichen Gespräch geklärt werden können.

Für die Anmeldung der Trauung im Standesamt werden verschiedene Dokumenten benötigt. Diese sind dem Standesbeamten immer im Original vorzulegen. In jedem Fall müssen die Brautleute ihre Identität entweder mit dem Personalausweis oder ihrem Reisepass belegen. Außerdem brauchen sie eine beglaubigte Abschrift ihrer Geburtsurkunde, diese kann auf verschiedenen Wegen angefordert werden. In einigen Fällen auch telefonisch oder per E-Mail. Jedoch immer bei dem zuständigen Standesamt der Geburtsstadt. Weiterhin ist eine gültige Aufenthaltsbestätigung der zuständigen Meldebehörde vorzulegen. Mitbürger, die bei ihrer Geburt noch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besaßen, müssen auch ihre Einbürgerungsurkunde vorlegen. Ist es für einen Partner bereits die zweite Eheschließung, muss der Nachweis der Beendigung der Vorehe geführt werden. Dies wird durch die Vorlage des letzten Familienbuchs, in dem die Eheauflösung vermerkt wurde, und der Originalausfertigung des rechtskräftigen Scheidungsurteils oder der Sterbeurkunde belegt. Für ausländische Staatsangehörige, die in Deutschland leben und hier heiraten wollen, gelten besondere Vorschriften.

Sind alle Unterlagen durch den Standesbeamten geprüft worden, steht der Hochzeit nichts mehr im Wege und der Termin kann festgelegt werden. Doch damit sind lediglich die Formalitäten geklärt, mit dem Standesbeamten wird nun besprochen, wie die Hochzeit im einzelnen ablaufen soll. Zuerst muss natürlich die Frage geklärt werden, wo die Hochzeit stattfinden soll. Viele Städte bieten neben dem Trauzimmer im lokalen Rathaus noch andere Orten, an denen die Trauungszeremonie durchgeführt werden kann. In einem kleinen Schloss, in einem Pavillon im Park oder sogar an ausgefallenen Lokalitäten wie im Tierpark oder auf einem Schiff werden mittlerweile Trauungen vollzogen. Gerade Brautpaare, die nur standesamtlich und nicht im Anschluss noch kirchlich heiraten, legen viel Wert auf eine feierliche Atmosphäre. Auf jeden Fall kann auch vereinbart werden, eigene Blumenarrangements zur Dekoration der Räumlichkeiten mitzubringen. Die Größe des Raumes sollte auch unbedingt zur Anzahl der Gäste passen, damit er weder überfüllt noch unterbesetzt wirkt.

Der Standesbeamte wird die Brautleute auch fragen, ob sie möchten, dass er die Trauung möglichst knapp gestaltet oder eine längere Rede hält. Wird letzteres gewünscht, müssen ihm natürlich auch ein paar persönliche Details mitgeteilt werden. Gut geeignet als Themen für die Ansprache des Standesbeamten sind beispielsweise die Geschichte des Kennenlernens, besondere gemeinsame Interessen oder die Pläne für die Zukunft. Oft ist es auch gestattet, dass Verwandte oder Freunde des Paares eine kleine Rede halten. Auch die Frage des Ringtausches muss besprochen: Ist er überhaupt vorgesehen und wie soll er vorgenommen werden? Es ist eine schöne Tradition, im Anschluss an die Trauungszeremonie einen kleinen Sektempfang im Vorraum des Trauungszimmers zu geben, an dem selbstverständlich auch der Standesbeamte teilnimmt.

Nun müssen sich die Braut und Bräutigam nur noch die Gäste zu ihrer Hochzeit einladen und Kleidung sowie Ringe aussuchen. Wird später noch kirchlich geheiratet, wird meist ein elegantes Kostüm oder ein schickes Mantelkleid für die Braut gewählt. Ist die standesamtliche Trauung aber die einzige Zeremonie kann die Braut durchaus auch ein weißes Brautkleid tragen - schließlich ist die Hochzeit ihr großer Auftritt!

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