Artikel vom 27.11.2024

Kuschelig, romantisch, einfach zauberhaft - Hochzeit im Winter



Kaiserwetter, die Sonne lacht - das muss zur Hochzeit einfach sein! Ein Klischee, sagen viele Hamburger. Und heiraten, ob es stürmt oder schneit. Brrr ... zittert der Rest der Republik: Warum bloß im Winter heiraten, wo es genug Sonnemonate gibt, von Mai bis September? Höchste Zeit, eine Lanze für die Winterhochzeit zu brechen.

Alle heiraten im Sommer, nur Hamburger nicht

Hamburg heißt der Ort, wo Brautleute am liebsten im Winter aufs Standesamt gehen. Die Hansestadt ist - vor Berlin, Baden-Württemberg und Bayern - Spitzenreiter beim Thema wetterfeste Wintertrauung. Bundesweit dagegen heißt der Hochzeitsfavorit August. Laut Erhebungen der statistischen Ämter von Bund und Ländern gaben sich 2019 bis 2023 im deutschen Durchschnitt 12,6 Prozent der Paare in diesem Sommermonat das Jawort, dicht gefolgt von September (12,3) und Juli (12,2 Prozent) - macht 59,1 Prozent von Mai bis September. Doch in Hamburg fällt noch etwas anderes auf: Dort heiratet man deutlich weniger als noch vor zwanzig Jahren. Was auch daran liegt, dass es viele Hamburger nicht aufs Standesamt in der Hansestadt, sondern ins landschaftlich reizvolle Umland nach Schleswig-Holstein zieht.

Deutschlands Osten liebt den Sommer

Heiraten im Sommer wird nur von 48,1 Prozent der Hamburger favorisiert - und im August nur von 9,6 Prozent. Auf Platz 2 der Winterfans? Berlin rangiert bei den Sommertrauungen auf dem vorletzten Platz. Dagegen kann Mecklenburg-Vorpommern anscheinend nicht genug von Summer und Sunshine bekommen: 67,2 Prozent der Brautpaare sagen im Sommer Ja; im August geht's besonders gern aufs Standesamt (15 Prozent). Mögen nebenan in Hamburg die Wintermonate Dezember bis Februar mit 19,6 Prozent trenden - Mecklenburg-Vorpommern winkt ab. Die Paare, die es im Winter trotzdem nicht lassen können, machen hier nur 10,1 Prozent aus. Aber der übrige Osten? Ist sich einig: Es muss im Sommer sein!

Kuschelig: Wintertrauung bei Kerzenschein

Oder? Schon romantisch, so eine Winterhochzeit: Zarte Flocken fallen, sanftes Sonnenlicht. Die Braut trägt lange Ärmel, filigrane Spitzendetails und kuschelt sich in Stola, Bolero-Jäckchen, Fell und Federn. Der Bräutigam dazu? Erscheint im edlen Wollmantel über dem dunklen Anzug, garniert mit weißer Ansteckblüte. Klingt doch etwas trist? Stimmt, die Natur im Winter ist oft Grau in Grau. Brautpaare spazieren im Regen, stecken die Köpfe unterm Schirm zusammen. Hochzeitskleider in Lila, elegantem Blau und pudrigem Pastell sind jetzt die Farbtupfer, die Stimmung und Hochzeitsfotos mit bunten Akzenten beleben. Paare, die im Winter heiraten, tauschen sommerliches Tamtam ganz bewusst gegen feine Stille und Kerzenschein. Schietwedder, kalt, es wird früh dunkel? Uns doch egal! Man trifft sich zur Candlelight-Trauung im Standesamt, ob in Borchen im Kreis Paderborn, NRW - oder sonstwo in Deutschland, in behaglicher Atmosphäre. Aber wer vor den Traualtar schreitet, macht besser zuvor den Kirchencheck: Beheizt? Falls nicht, kann so ein Ringtausch ganz schön frostig sein.

Ganz in Weiß! Zauberhafte Hochzeitsbilder

Winterhochzeit, winterlich die Motive: Hochzeitsfotos im Parks haben jetzt ihren speziellen Reiz. Nebelschwaden, Reif glitzert auf dem Gras, die Tannen tragen Zuckerguss. Schnell noch ein Kuss unter der festlichen Weihnachtsbeleuchtung in der City, dann geht's ins Warme. Hochzeitsfotos vor der Trauung schießen? Im Sommer üblich, im Winter die Ausnahme - und eigentlich nie optimal: Brautpaare stehen unter Stress und Hochspannung, besorgt, dass alles rundum - nicht zuletzt terminlich - klappt. Planen Sie die Wintertrauung am besten mittags, um 12, 13 Uhr - und ein paar Paarfotos gegen 14, 15 Uhr. Anschließend gehört der Nachmittag Ihren Gästen. Denn die Tage sind kurz, die Nächte umso länger. Erst im Februar wird es wieder später dunkel. Schon sinkt die Sonne, und in der Blauen Stunde nach Sonnenuntergang entstehen weitere Bilder vor leuchtendem Blau.

Winterhochzeit, pragmatisch gedacht

Winterhochzeit zu feiern kennt auch praktische Pluspunkte: Ihr begehrtes Märchenschloss wird von weniger Bräuten überrannt. Allerdings wetteifern Sie in manchen Locations mit den üblichen Weihnachtsfeiern. Insgesamt aber bedeutet geringere Nachfrage attraktivere Preise bei vielen Services rund um die Hochzeit - von den Gebühren beim Standesamt mal abgesehen. Und alle feiern mit! Denn Familie und Freunde sind nicht im Sommerurlaub in alle Welt verstreut, sondern haben eher Zeit, dabeizusein. Einen Hochzeitstermin zu finden, kann sich im Winter stressfreier gestalten. Warum nicht einfach zwischen den Jahren feiern? Alle sind weihnachtsmüde, aber eine Winterhochzeit? Gerne ... wie schön!

Winterliche Tischdeko: Dick auftragen erlaubt!

Echte Kerzen sind ein Muss. Tischdekoration in Weiß, Gold und Silber unterstreicht den festlichen Zauber, bestreut mit Sternen, Nüssen, Zapfen und Beeren. Samtbänder, Schleierkraut, zarte Schneerosen und prächtige Amaryllis greifen Elemente des Brautstraußes auf. Wenn schon, denn schon: Man gönnt sich alles, wo Regenschauer ums Haus pleistern! Nicht zu vergessen, dass es auch im Sommer keine Wettergarantien gibt. Menü und Buffet dürfen nun üppiger sein - bis zu Creme Brulee, Vanille-Bratapfel und Schokomousse als Krönung. Wärmender Grog duftet nach fruchtiger Orange und Zimt, zum Empfang gibt es winzige Lebkuchen, Glühwein - und Fruchtpunsch für die Kids. Schnell mal frische Luft schnappen? Bitte Platz nehmen: Draußen warten Decken und Sitzecken am Feuerkorb. Ja, Heiraten im Winter hat was ... Es sei denn, Sie sind Schnapszahl-Fan: Mit dem 25.5.2025 kommt der Wonnemonat Mai ganz groß raus!

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